Die Geschichte von Kaiser Maximilian I.
Maximilian I. legte die Fundamente für das habsburgische Weltreich durch Erbschaften, Kriege und Heiraten. Vor allem Tirol wurde während seiner Regentschaft beträchtlich erweitert. 1490 übernahm er die Regierung in Tirol von Herzog Sigismund dem Münzreichen und begann die Innsbrucker Residenz auszubauen, die Burgen im Land zu revitalisieren, Bergbau und Münze zu fördern und eine beachtliche Rüstungsindustrie aufzubauen. 1500 kamen durch einen Erbvertrag Lienz und das Pustertal zu Tirol. Im bayrischen Erbfolgekrieg konnte er 1505 die Gerichte Kufstein, Rattenberg, Kitzbühel gewinnen. Die größten Machterweiterungen jedoch brachte Maximilian durch Hochzeiten zustande: Er selbst heiratete Maria von Burgund und kam dadurch an das reiche burgundische Erbe. Durch Verheiratung seiner Familienmitglieder gewann er außerdem Spanien, Böhmen und Ungarn für die Habsburger.
Mit dem Erwerb Burgunds war jedoch auch der Beginn seiner langjährigen kriegerischen Auseinandersetzungen verknüpft: Innerhalb von etwa 40 Jahren führte er 25 Feldzüge. 1486 wurde er zum König des Heiligen Römischen Reiches gewählt. Nach dem Tod seines Vaters 1493 trat Maximilian dessen Nachfolge als regierender römisch-deutscher König an. Seine Krönung zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gestaltete sich jedoch schwierig: Er ließ sich erst 1508 in Trient zum „Erwählten Römischen Kaiser“ ausrufen, und zwar ohne traditionelle Krönung durch den Papst. Der Weg nach Rom blieb ihm aufgrund eines Konfliktes mit Venedig versperrt.
Nach burgundischem Vorbild wurde in Tirol auch eine für alle österreichischen Länder zuständige Zentralverwaltung errichtet, der auch die Wiener Behörden unterstellt waren. Weniger erfolgreich waren seine Reformversuche im Heiligen Römischen Reich, wo ihn die Stände zu vielen Kompromissen zwangen. Seine Reformbestrebungen und Kriege verursachten große finanzielle Belastungen. Nach seinem Tod hinterließ Maximilian seinen Erben nicht nur ein Weltreich, sondern auch einen enormen Schuldenberg.
Maximilian starb 1519 in Wels. Sein prunkvolles Grabmal in Innsbruck wurde erst 1584 fertiggestellt und blieb leer. Maximilian wurde in der Sankt-Georgs-Kapelle in der Wiener Neustädter Burg beigesetzt – sein Herz jedoch in Brügge bei seiner ersten Ehefrau, Maria von Burgund, bestattet.
Quelle: www.habsburger.net